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Wetten dass...?

Den absoluten Höhepunkt der Bandgeschichte bildete der Auftritt der Cammels als Wettkandidaten in der Samstagabendshow "Wetten dass...?" am 14.10.2000.

Die Wette

Wie kommt man auf die Wette?

Die Show

Das Drumherum

Die Folgen

Die Wette

"Uwe Gobbers aus Heidenheim wettet, dass es ihm und vier weiteren Mitgliedern seiner Band 'Cammels' gelingt, sich innerhalb von zwei Minuten mit all ihren Instrumenten in eine Telefonzelle zu quetschen und dort 'I will survive' zu spielen."
Das waren die Worte, mit denen Thomas Gottschalk unseren Auftritt angekündigt hat.

 

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Die Idee

Es war einmal... ein Auftritt in einer kleinen Gaststätte in Gnannenweiler im Jahr 1999. Das Nebenzimmer, in dem die Hochzeit stattfand, war eigentlich zu klein für Gesellschaft, Tanzfläche UND Band. So mussten wir uns auf wenige Quadratmeter zusammenpferchen. Irgendeiner sagte: "Da können wir ja gleich in einer Telefonzelle spielen". Ein anderer: "Wäre eine tolle Wette für Wetten dass.". Die letztere Äußerung hat sich dann im Hirn unseres Lightjockeys und Roadie Harald Wachter festgesetzt. Ohne unser Wissen hat er dann zusammen mit seinem Geschäftspartner Hubert Hepp - zusammen betreiben sie den Veranstaltungsservice "la fête" - die Wette zu Papier gebracht und an das ZDF geschickt.
Optimistisch, wie die beiden nun mal sind, haben sie sich gleich eine ausrangierte Telefonzelle in Ulm bei der Telekom besorgt und zu uns in die Halle gestellt. Da stand sie nun. Bis zu dem Tag an dem Harry bekannt gab, dass das ZDF angebissen hatte und sich die Sache einmal ansehen wollte. Sogleich wurde der Ernstfall geprobt. Nur mit ein paar Grundideen bewaffnet machten wir uns ans Werk, allen voran unser Tüftelgenie Helge, der auch die Hauptlast der Verantwortung zu tragen hatte. Nach einigem Probieren und Testen fanden wir schließlich die Idealformation. Jetzt fehlte nur noch der passende Titel. Die Vorgaben waren klar: Es musste von Nicki gesungen werden und die Instrumentierung möglichst gering gehalten sein. Es sollte ein bekanntes Lied sein, das Partycharakter hat. Die Ideallösung fanden wir mit "I will survive" von Gloria Gaynor.
Am Tag X, an dem uns Frau Weber von der Redaktion besuchte, waren wir fit. Fast schon routiniert stürmten wir die gelbe Zelle und gaben ein "I will survive" zum Besten, das sich gewaschen hatte. Frau Weber konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen, als wir mit unserem Kosakenchor das Ende des Liedes einläuteten. Die Zeit war nebensächlich. Wichtig war, dass wir Frau Weber überzeugt hatten. Sie verwies auf die Redaktionssitzung Anfang September, bei der die Entscheidung fallen sollte.
Am 4. September hatten wir die Gewissheit: Wir waren in der Show am 14.10.2000 live von der EXPO Hannover.

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Die Show

Am 14.10.2000, 20.15 Uhr saß halb Deutschland vor dem Fernseher um nach mehrmonatiger Pause endlich wieder seine Lieblingsshow "Wetten dass...?" zu sehen. Thomas Gottschalk hatte eingeladen und die Stars rannten ihm wie immer die Bude ein: Die Sportler Heike Drechsler, Isabell Werth und Nils Schumann, Komiker Michael Mittermeier, die Modells Heidi Klum und Marcus Schenkenberg, Mario Adorf und Bundestrainer Rudi Völler waren Wettpaten. PUR, Lara Fabian, Rednex, N*Sync und Lionel Richie bildeten das Showprogramm. Special Guests waren Boris Becker, Christian Wunderlich und Roberto Blanco.
Erste Wette waren 10 Turner aus Kempten, die einen Balanceakt auf einem wippenden Barren vollführen wollten, was den sympathischen Jungs leider nicht gelang. Zweite Wette war der 7-jährige Benedict Bier, der sämtliche Pokemons mit allen Eigenschaften auswendig wusste. Die dritte und Außenwette war der Versuch aus 110m einen Pfeil mit dem Bogen abzufeuern und auf dem Weg zum Ziel 10 Luftballons zu treffen, was in zwei Anläufen misslang. Die Vierte Wette befasste sich mit dem Identifizieren angekauter Kaugummis an Schuhsohlen, was sehr knapp gelang.


Das alles muss in die Zelle?
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Unsere Wette war die letzte Wette des Abends. Da Thommy wieder mal kräftig überzogen hatte, musste bei uns alles sehr rasch gehen. Thommy stellte die Wette und uns kurz vor und bat unseren Wettpaten, Rudi Völler, um dessen Tipp. Rudi hatte sich vorher schlau gemacht und setzte natürlich auf uns.
Dann ging's los. "Topp die Wette gilt!" sagte Thommy und wir machten uns in aller gebotenen Eile ans Werk. Jeder Handgriff saß, bis Thommy nach 1 Minute sagte: "Da hängt ein Stecker raus, das hat mich aber nicht zu interessieren." Uwe schaute auf den Boden, entdeckte einen Netzstecker (wofür auch immer) und antwortete "der kommt scho' weg". Helge erfasste die Panik, als er bemerkte, dass sein Keyboard nicht ging (weil der Netzstecker nicht eingesteckt war), konnte das Problem allerdings leicht lösen Wette gewonnen! (indem er den Netzstecker in die Steckdose steckte). Nach 1:40 war Uwe als letzter in die Zelle eingestiegen und schon begannen Nicki und Helge mit dem Intro "At first I was afraid, I was petrified...". Niemand kann sich die Erleichterung vorstellen, als wir feststellten, dass alles klappte und wir die Vorgabezeit unterboten hatten. Applaus brandete auf und das Publikum im Saal begleitete uns mit rhythmischem Klatschen. Zwar ging unser Chorgesang im Jubel unter, aber wir hatten einen vollen Erfolg gelandet. Begeistert gefeiert verließen wir die Zelle, noch nicht ahnend, dass das eben ein Auftritt vor 12,5 Mio. deutschen Fernsehzuschauern war. Thommy entließ uns von der Bühne, sagte Lionel Ritchie an und wir formierten uns schon wieder für die TED-Abstimmung zum Wettkönig. Nachdem mehrere hundert Schröders dafür sorgten, dass die Saalwette an Thommy ging, wurde das Abstimmungsergebnis bekanntgegeben. Eindeutiger Publikumsliebling war natürlich Benedict mit seinen Pokemons. Wir wurden Zweiter, und auf Platz 3 landeten die Turner. Danach gab's noch Fotos mit den Stars und eine After-Show-Party, wo wir unseren Erfolg angemessen mit Sekt begießen konnten.

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Das Drumherum

Es gibt so viel zu erzählen. Wo fangen wir an? Am Besten am Donnerstag morgen um 5.00 Uhr. Da fuhren wir nämlich los mit zwei Kleinbussen in loser Formation. Das heißt, Matze, Marde und Nicki mit Anhang im Vorauskommando, Harry, Hubert, Uwe und Helge mit Anhang in der Nachhut. Matze war schon eine halbe Stunde voraus, als Harry kurz nach Feuchtwangen mit seinem Bus über eine Holzpalette, die auf der linken Spur lag, fuhr und so einen Plattfuß bekam (der Bus, nicht Harry). Dabei waren wir nicht alleine, denn kurz vor und nach uns schieden insgesamt fünf Autos wegen derselben Ursache aus. Nachdem wir den Reifen gewechselt hatten, ging's nach einer knappen Stunde wieder weiter.
In Hannover angekommen schauten wir uns erst einmal ein bisschen auf der EXPO um. Nachmittags gab's dann die erste Probe, den "Kurzdurchlauf, der immerhin 4 Stunden dauerte. Harry und Hubert übernahmen sogleich die organisatorische Delegationsleitung und hielten uns allen Stress - soweit es ging - fern. Für Belustigung sorgten die Hemden, die sich die Kostümbildnerin für uns ausgedacht hatte. Erstens passten sie nicht und zweitens sind Geschmäcker verschieden ;-)
Wir hatten erste Gelegenheit, die anderen Wettkandidaten kennen zu lernen und machten uns mit den Gegebenheiten vertraut. Der erste Schock bestand darin, dass die Telekom auf einer neuen, magenta-grauen Zelle bestanden hatte und die doch ziemlich von ihrem Vorgängermodell abwich. Zusammen mit einem Techniker der Telekom brachten wir die dringend benötigten Telefonbücher an. Nicht, weil wir nach Nummern suchen mussten, sondern weil wir an dieser Stelle eine feste Ablage gewöhnt waren. Auch an unserem Aufbau mussten wir kleine Änderungen vornehmen, bis wir endlich spielen konnten.
Am Freitag morgen machten wir (Harry, Hubert, Matze mit seiner Frau Sandra, Uwe mit seiner Frau Susanne) zunächst die EXPO unsicher. Das ganze verlief aufgrund der Mehrtageseintrittskarten, die wir vom ZDF bekommen hatten, sehr billig und aufgrund der "Wetten dass"-Ausweise sehr schnell. Denn Hubert als erfahrener Delegationsleiter mit Sternzeichen Schlitzohr schleuste uns bei den beliebten Pavillons an 1-2 Stunden Warteschlangen vorbei durch den VIP-Eingang hinein.
Thommy tanzt - 158KB Am Nachmittag dann die erste Probe mit Thomas Gottschalk. Thommy war gut aufgelegt und echt witzig. Außerdem war er von unserer Wette begeistert, insbesondere Nicki schien ihm zu gefallen.
Beim Abendessen in der ZDF-Kantine fiel Uwe ein, dass seine Gitarre grausam verstimmt war. Leider hatte er kein Stimmgerät dabei und in der Halle war es allgemein zu laut, um eine E-Gitarre nach Gehör zu stimmen. Auch die ZDF-Techniker konnten kein Stimmgerät organisieren. Da aber nahte die Rettung in Form von Rudi Buttas, dem Gitarrero von PUR. Uwe passte ihn an der Toilette ab, schilderte sein Leid und traf auf offene Ohren. Rudi nahm Uwe mit in die PUR-Garderobe, zerrte aus seinem Koffer zwischen Unterhosen und Hemden ein Stimmgerät hervor und überließ es dem Cammels-Gitarristen, der seine Telecaster an Ort und Stelle durchstimmte, sich bedankte und mit einem völlig neuen Eindruck von PUR wieder abzog.
Am Abend fand dann die Generalprobe statt. Dazu wurden wir von der Maske geschminkt (ganz besonders Nicki, was aber nur Uwe auffiel) und von der Kostümbildnerin eingekleidet. Uwe hatte mittlerweile ein neues Hemd zugewiesen bekommen, das nicht wie ein Sack an ihm hing. Alles klappte wie geschmiert.
Danach machten wir noch die Hotelbar des Holiday Inn unsicher, wo wir nach ausreichend Konsum von Hannoveraner Bier unter den Augen und Ohren von ZDF-Leuten und anderen Wettkandidaten noch ein paar Songs a capella zum Besten gaben.
Erster Programmpunkt am Samstag war der Kandidatentreff im Congress-Zentrum Hannover. Hier trafen wir noch einmal mit Thomas Gottschalk, Viktor Worms, Oli Dietrich und den anderen Wichtigen von Wetten dass zusammen. Die Wetten wurden noch einmal durchgesprochen, unsere Vorgabezeit von 2:30 Minuten auf 2:00 Minuten herabgesetzt (weil wir bei den Proben immer unter 2:00 waren), und wir konnten noch ein Gruppenbild mit Thommy machen. Danach wurden Nicki, Helge und Uwe von der guten Kostümbildnerin, Frau Eder, in die City von Hannover gezerrt, denn die Jungs brauchten unbedingt noch graue Hosen, statt der mitgebrachten schwarzen und Nicki sollte komplett neu eingekleidet werden. Auf der Fahrt in die Shopping-Meile erkannte Frau Eder, dass sie eigentlich überhaupt keine Zeit hatte und beschloss, Helge und Uwe alleine nach Hosen suchen zu lassen, während sie sich mit Nicki auf den Weg machte. Die Jungs standen also allein und verlassen in der großen, fremden Stadt und sollten sich Hosen kaufen, was damit endete, dass Peek & Cloppenburg einen Umsatz von 750,- DM verbuchen konnte, Frau Eder einen Ohnmachtsanfall erlitt, Helge stocksauer war und Uwe schadenfroh grinste.
Am Abend wurde es dann ernst. Die Aufregung, insbesondere der Männer stieg minütlich, was sich mit einer hohen Toilettenfrequenz äußerte. Nicki blieb eher gelassen. Hinter der Bühne trafen wir alle Stars, was für uns aber kein Grund war, irgendwelche überflüssigen Konversationen mit VIPs zu führen.
Dann schließlich war es so weit. Ein letztes Mal Puder auf die Nase und ab vor das Millionenpublikum...

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Die Folgen

Um es vorweg zu nehmen: Einen Plattenvertrag hat uns (noch) keiner angeboten. Was aber nach der Sendung kam, waren einige Anfragen von Veranstaltern und Veranstaltungsagenturen. Und natürlich Interviews in allen Lokalblättern. Auch zwei Radiointerviews hatten wir. Zuhause wurden wir von allen Bekannten und Verwandten angesprochen, auf die Schulter geklopft und gelobt.
Ansonsten geht unser Leben wieder normal weiter. An unserer Einstellung zur Musik und unserer Bandphilosophie hat sich auch nichts geändert. Wir sind nach wie vor Eure Cammels.